Roboter-Journalismus oder übernehmen Computer bald das Texten?
Stellt Euch vor, Ihr geht in eine Buchhandlung und stöbert ein wenig in den Neuerscheinungen. Da sind zum Einen die üblichen Verdächtigen: Stephen King für die hart und Rosamunde Pilcher für die zart Besaiteten sowie dutzende weiterer Romane von mehr oder weniger bekannten Autoren. Ihr lest hier ein paar Seiten an und überfliegt dort einige Klappentexte. Plötzlich fällt Euer Blick auf ein Werk, von dem Ihr noch nie zuvor gehört habt: „Der unermüdliche Schreiber.“ Verfasst von einem gewissen Algor Ithmus. Neugierig schlagt Ihr das erste Kapitel auf und – traut Euren Augen nicht. Der Text ist eine nicht enden wollende Auflistung von Fußballspielberichten sämtlicher deutscher Kreisligen aus der vergangenen Saison. Laut Klappentext hat Algor Ithmus für das mehrere tausend Seiten umfassende Werk nicht einmal fünf Minuten gebraucht. Bei Fußballberichterstattung und im Börsen- und Finanzbereich werden redaktionelle Inhalte bereits vollautomatisiert von Maschinen erstellt. Was sich zunächst anhört wie Science-Fiction, ist in einigen Branchen der Textproduktion längst Realität: Firmen wie Retresco aus Berlin oder Automated Insights aus den USA – letztere mit dem bezeichnenden Slogan „Let Your Data tell the Story“ – bieten in großem Stil sogenannten Roboterjournalismus an. Vom Wetter …