Kreativität kann ja vielerlei Gestalt annehmen. Eines aber prägt die Gestalt des Kreativen – seine Vorliebe für Schwarz. Wer drei Agenturen zum Pitch einlädt, kann einiges darauf wetten, dass dreiviertel des Agenturpersonals in schwarz aufläuft. Warum aber ist Schwarz so beliebt bei Deutschlands Kreativen? Wenn Kleidung ein Statement ist, welches Statement geben wir mit unseren schwarzen Klamotten ab?
In dem Buch „Why Do Architects Wear Black?“ hat Cordula Rau, selbst Architektin und Journalistin, diese Frage bekannten Architekten auf der ganzen Welt gestellt. Zu der Schwarz-Frage äußerten sich unter anderem die Gestalter Peter Eisenman, Jacques Herzog und Rem Koolhaas, Meinhard von Gerkan oder Matteo Thun. Ihre Antworten sind sachlich, lustig, tiefschürfend, kryptisch oder ganz einfach pragmatisch. Warum Architekten so gerne schwarz tragen? „Aus Angst sonst etwas falsch zu machen“, „Schwarz macht dünn“, „Weil das Leben so traurig ist“ oder ganz einfach „Weil es so ist“. Sie alle machen deutlich: Bei den Kreativen ist der Schwarz-Trend ungebrochen.

Mit Schwarz zurück zum Existenzialismus? Schwarz als Intellektuellenuniform in Deutschlands Agenturen?

Vielleicht ist es auch so, wie es einer meiner Kollegen formuliert: „Schwarz macht mich einfach schöner.“ Punkt.
Eine Farbe ist schwarz nicht
Schwarz ist ja erst einmal wirklich – nichts. Schwarz ist keine Farbe, es reflektiert kein Licht, ist damit Bühne für anderes und andere. Und das spricht dann aus Sicht von uns Kreativen wirklich für Schwarz: Schwarz lässt unsere Ideen besser wirken.

Das spricht dann aus Sicht von uns Kreativen wirklich für Schwarz: Unser Schwarz lässt unsere Ideen besser wirken.
Mehr Antworten auf die Schwarz-Frage findet ihr hier:
„Why Do Architects Wear Black?“
Cordula Rau
Taschenbuch (Englisch)
Springer Wien, New York