Der Frühling lässt noch etwas auf sich warten. Jedenfalls, was die ungetrübten Sonnenstunden angeht. Drinnen bleiben möchte ich in der Mittagspause aber trotzdem nicht. Was liegt also näher, als mal wieder eine Ausstellung zu besuchen? Nachdem ich vor einiger Zeit bereits im August-Macke-Haus war, bin ich diesmal mit der U-Bahn in das etwas weiter entfernte Kunstmuseum Bonn gefahren, wo die großartige Ausstellung „Mit anderen Augen. Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie“ zu sehen ist. Sie ist Teil eines Kooperationsprojektes mit der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Kultur: im Kölner Mediapark ist zeitgleich noch bis zum 29. Mai der zweite Teil der Ausstellung zu sehen. Dessen Besuch am gleichen Tag hätte freilich den Rahmen meiner Mittagspausenzeit gesprengt, so dass ich hier nur von meinem Besuch im Kunstmuseum Bonn berichte. Sehen und gesehen werden Sobald ich die Ausstellungsräume betreten hatte, nahmen mich die aufgehängten Porträts gefangen. Minutenlang blieb ich vor einzelnen Aufnahmen stehen. Dabei fiel mir besonders auf, dass ich beim Betrachten unwillkürlich in einen Dialog eintrat. Ich selbst war nicht nur Beobachter, sondern zugleich fühlte ich …